INVISALIGN-System

Unscheinbare herausnehmbare Zahnspangen (INVISALIGN-System) sind eine computerunterstützte Behandlungsmethode, mit der Zahnfehlstellungen effektiv behoben werden können. Dabei werden verschiedene, durchsichtige und elastische Tiefziehschienen („ALIGNER“ genannt) in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander getragen und in Abständen von 2 Wochen gewechselt.

Behandlungsmethode:

Nach einer ausführlichen Befunderhebung beim Patienten und zusätzlicher Modell- sowie Röntgendiagnostik wird ein umfassender kieferorthopädischer Behandlungsplan erstellt. Dabei wird nochmals kritisch überprüft, ob der Fall mit dem INVISALIGN-System alleine behandelbar ist.

Mit Hilfe einer differenzierten Computertechnik werden die einzelnen kleinen Behandlungsschritte vom Ausgangsbefund bis hin zum gewünschten Behandlungsergebnis simuliert. Bei jedem einzelnen Behandlungsschritt können die Zähne bis zu 0,25 mm bewegt werden. Für jeden dieser einzelnen Behandlungsschritte wird jeweils eine 0,5 mm dicke, elastische Tiefziehschiene individuell hergestellt. Bei umfangreicheren kieferorthopädischen Behandlungen werden mehr Zwischenschritte vom Ausgangsbefund bis zum angestrebten Endergebnis benötigt. Deshalb müssen in solchen Fällen auch mehrere Tiefziehschienen (ALIGNER) in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander getragen werden. Mit dem INVISALIGN-System kann in einer Kieferhälfte (Oberkiefer oder Unterkiefer) oder in beiden Kieferhälften (Oberkiefer und Unterkiefer) gleichzeitig behandelt werden.

Die Tiefziehschienen werden anfänglich von dem Behandler, später von dem Patienten selbst über die Zahnreihen gestülpt. Die Tiefziehschienen bedecken nur die Zähne, nicht das Zahnfleisch. Sie sollen idealerweise 22 Stunden täglich getragen werden und nur zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden.

Die Tiefziehschienen sind komplett transparent, nur 0,5 mm dick, stören optisch nicht und sind, nach einer kurzen Gewöhnungsphase, ohne Behinderung der Aussprache zu tragen. Sie erfüllen somit höchste Ansprüche an Ästhetik und Komfort während einer kieferorthopädischen Behandlung.

Leider können nicht alle kieferorthopädischen Behandlungsprobleme mit diesen Tiefziehschienen gelöst werden. Die besten Voraussetzungen für ein optimales Behandlungsergebnis bestehen, nachdem alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Für Jugendliche mit noch nicht ganz abgeschlossenem Milchzahnwechsel im Seitenzahngebiet gibt es INVISALIGN-TEEN mit Aussparungen in den Aligner-Schienen zum behinderungsfreien Durchbruch der bleibenden Seitenzähne.

Dazu ist es gegebenenfalls sogar notwendig, auf die kompliziert zu bewegenden Zähne zusätzlich zahnfarbene Kunststofferhebungen (Attachments) auf die Zahnoberfläche außen und/oder innen aufzukleben, um somit für die Tiefziehschienen bessere Angriffspunkte zu schaffen.

Zu den mit Tiefziehschienen schwieriger durchführbaren Zahnstellungskorrekturen gehören die Beseitigung von Rotationen rundlicher Seitenzähne und die Veränderung der Höhenstellung der Zähne.
Achsengerechte Zahnbewegungen und Derotationen von Zahndrehständen sind nur bis zu einem gewissen Ausmaß möglich.

Bestimmte Zahnbewegungen können die Tiefziehschienen nur in begrenztem Maße ausführen. Gekippt stehende Zähne lassen sich nur bedingt aufrichten. Die Korrektur der Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer ist mit dem Invisalign-System weniger günstig durchzuführen. Bei solchen komplizierten Fällen müssen gegebenenfalls diese Probleme vorab mit anderen Behandlungsmethoden gelöst werden.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese INVISALIGN-Behandlungsmethode nicht.